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Foto: H. Deschan |
Kirchen- oder Himmelsanstrahlung? |
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Foto: A. Hänel |
Immer mehr Gebäude werden angestrahlt:
Die Lichtwerbung nimmt immer mehr zu und wird immer heller. Dadurch nimmt der Lichtschleier in den Städten weiter zu, und um dann überhaupt noch aufzufallen, muss immer mehr und helleres Licht eingesetzt werden, eine Spirale ohne Ende? Ein "Wettrüsten"?
In den kleinsten Orten meint man inzwischen, den noch so unbedeutenden Kirchturm anstrahlen zu müssen, möglichst hell und möglichst die ganze Nacht über. Wurden in den 80er Jahren viele Beleuchtungen aus Energie- oder Finanzspargründen abgestellt, so verbrauchen moderne Leuchten weniger Energie und die Stromkosten sind kaum gestiegen. Gerade Kirchtürme sind oft noch Lebensräume für seltene nachtaktive Tiere (Turmfalke...)
Meist sind die Strahler schlecht ausgerichtet und haben ein viel zu breites Lichtbündel. Dadurch geht ein großer Prozentsatz des Lichtes am zu beleuchtenden Objekt vorbei, meist an den Himmel. Luftmoleküle, Aerosole, Dunst reflektieren dann das Licht und hellen den Himmelshintergrund auf. Bei tief hängenden Wolken oder Dunst ist dies meist besonders spektakulär zu sehen.
In sternenklarer Nacht scheint es keine Rolle zu spielen:
Die Aufhellung ist dann schwächer und mit dem blossem Auge kaum noch wahrnehmbar, doch schwächere Himmelsobjekte (Polarlichter, Kometen, Galaxien...) werden durch den Lichtschleier überdeckt.
Oft müssen Fassaden unnötig hell angestrahlt werden, um überhaupt wahrgenommen zu werden, weil im Umfeld mangelhafte Beleuchtung (z.B. Kugelleuchten) existieren. Diese viel zu hell angestrahlte Fassaden erscheinen dann blendend, damit tragen sie ebenfalls zur Aufhellung des Himmels bei.
Oft hat man den Eindruck, jeder möchte möglichst heller als der andere strahlen. Die Eigenschaft des menschlichen Auges, das ziemlich lange braucht, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, verstärkt diesen Effekt! Ein gleichmässig niedrigerer Beleuchtungslevel kann mehr bewirken! Städte haben die Möglichkeit, so etwas mit einer Gestaltungssatzung zu erwirken.
Wir fordern daher:
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