Lichtverschmutzung (aus dem engl. Light Pollution) bezeichnet die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen, deren Licht in der Atmosphäre gestreut wird.
Es geht also nicht um eine Verschmutzung des Lichtes an sich, sondern natürliches Licht wird durch künstliches verschmutzt. So kann künstliches Licht zum Beispiel den Anblick des Sternhimmels behindern oder uns gar unmöglich machen, wie es in Ballungsräumen heute bereits der Fall ist. Häufig ist auch von Lichtsmog die Rede.
Ein Lesebeispiel mag dies illustrieren:
Diese Schrift wirkt wie Sterne vor aufgehelltem Himmel und ist kaum lesbar. | Die gleiche Schrift ist vor dunklem Hintergrund viel besser lesbar! |
Dabei rührt ein großer Teil der Lichtverschmutzung von schlecht konstruierten oder ineffektiv installierten Lichtquellen und ist ohne negative Folgen, z. B. hinsichtlich der Verkehrssicherheit, vermeidbar.
Gelegentlich wird argumentiert, dies stelle nur für ein paar Astronomen ein Problem dar und Maßnahmen zur Begrenzung der Lichtverschmutzung seien daher nicht von Interesse. - Das ist UNSINN!
Die Aufhellung des Nachthimmels hat weitreichende ökologische Konsequenzen und selbst die Folgen für die Astronomie dürfen von Niemandem unterschätzt werden:
Ein Teil der Milchstraße, aufgenommen unter dunklem Himmel auf Kreta...
Foto: Jürgen Linder |
Die professionelle Astronomie hat sich schon heute mit Ihren Einrichtungen und Instrumenten in entlegenste Gebiete der Erde oder gar in den Weltraum zurückgezogen, was in den meisten Fällen mit einem erheblichem Mehr an Aufwand und Kosten verbunden ist. Der "Nachwuchs" ist dazu oft nicht in der Lage.
Es wird viel über Umweltschutz diskutiert. Umwelt wird dabei
im Wesentlichen definiert als Luft, Boden und Wasser. Doch betrifft
dies auch das Licht, den Himmel?
Wir meinen ja, denn der effizientere Einsatz von Licht kann zum
Beispiel dazu beitragen, Strom zu sparen und damit die Emission von CO2 zu reduzieren.
Doch die Aufhellung des Nachthimmels hat auch direkte Konsequenzen für Mensch und Natur, denn das Leben auf der Erde hat sich in Jahrmillionen an den Rhythmus von Helligkeit und Dunkelheit, angepasst:
Unser Leben mag heute ohne künstliches Licht nicht mehr vorstellbar sein, doch muss deshalb Alles in einem endlosen 24-Stunden-Tag erleuchtet werden?
Insofern ist es verständlich, dass auch der Gesetzgeber in
Deutschland Lichtimmission bereits als Problem ansieht. Licht
zählt zu den im Bundesimmissionsschutzgesetz (BImschG) erfassten
Immissionen. Schädliche Umwelteinwirkungen liegen dann vor, wenn
sie "[...] nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind,
Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen
für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizuführen."(§3 BImschG).
Zum Schutz des Menschen hat der Länderausschuss für Immissionsschutz eine "Richtlinie zur Messung und Beurteilung von Lichtimmissionen" veröffentlicht, die jedoch nicht auf die Belange des Naturschutzes eingeht.
Verbindliche Grenzwerte zur Lichtimmission stehen daher noch aus.
Die Fachgruppe DARK SKY der Vereinigung der Sternfreunde hat sich das Ziel gesetzt, über die Problematik aufzuklären sowie Denkanstöße zu geben, wie wir den Blick auf den nächtlichen Sternhimmel verbessern können, ohne dabei auf Komfort oder Sicherheit verzichten zu müssen.
Leiter der Fachgruppe:
Dr. Andreas Hänel
Tel.: +49 176 45898775
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